02 Jun Mobilität in Zeiten der Pandemie – Wir stellen vor: Das Netzwerk “Berufsbildung ohne Grenzen”
- Was ist die Mobilitätsberatung von „Berufsbildung ohne Grenzen“ und wer steckt dahinter?
Hinter der Mobilitätsberatung von „Berufsbildung ohne Grenzen“ steckt ein deutschlandweites Netzwerk von sogenannten Mobilitätsberaterinnen und -beratern, die kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) zu Auslandspraktika in der Berufsbildung beraten und diese Praktika auch aktiv begleiten. Die Beraterinnen und Berater sind zum größten Teil an Kammern (IHKs und HWKs) anzufinden. Die regionalen Ansprechpersonen sind auf der Startseite von www.berufsbildung-ohne-grenzen.de auf einer Landkarte verzeichnet und können jederzeit per E-Mail und Telefon kontaktiert werden. Begleitet wird das Netzwerk der Berater und Beraterinnen von einer Koordinierungsstelle, die bei der DIHK Service GmbH und der ZWH angesiedelt ist.
Die Mobilitätsberatung von Berufsbildung ohne Grenzen richtet sich an Auszubildende, junge Fachkräfte bis ein Jahr nach der Ausbildung sowie Berufsbildungspersonal. Die wichtigsten Leistungen der Mobilitätsberatung für die Zielgruppen sind vielfältig. Es handelt sich um:
- Vermittlung finanzieller Förderangebote
Ein wichtiger Teil der Mobilitätsberatung ist die Unterstützung bei der Suche nach der richtigen Förderung. Diese zu finden, hängt zum größten Teil davon ab, in welchem Land die Auslandserfahrung gemacht werden soll. Das bedeutendste Förderprogramm für Praktika und Projekte innerhalb der EU ist Erasmus+. Darüber hinaus gibt es aber auch Förderprogramme wie zum Beispiel AusbildungWeltweit oder ProTandem (letzteres für deutsch-französische Mobilitäten). Ziel der Beratung von Berufsbildung ohne Grenzen ist es, unabhängig und bedarfsorientiert das richtige Förderprogramm zu vermitteln. Dabei wird auch bei der Antragsstellung, sprich dem Erhalt der Fördermittel, unterstützt.
- Vermittlung eines Praktikumsbetriebs
Die Beratung von Berufsbildung ohne Grenzen vermittelt – bei Bedarf – auch die jeweiligen Betriebe im Ausland, die Azubis und junge Fachkräfte dann für das Praktikum aufnehmen. Oftmals kennen die Betriebe Berufsbildung ohne Grenzen schon sehr gut, da es bereits eine langjährige Partnerschaft gibt. Betriebe können aber auch eigenständig gesucht werden.
- Weitere Unterstützungsangebote
Grundsätzlich unterstützen die Mobilitätsberater und Beraterinnen von Berufsbildung ohne Grenzen bei allen Aufgaben, die zur Realisierung eines Auslandspraktikums dazu gehören. Dazu gehören auch Absprachen mit dem eigenen Betrieb, der Berufsschule oder sonstigen Akteuren. Teil der Beratung ist auch, bei der Beantragung eines Visums behilflich zu sein oder gerade jetzt – in Zeiten der Covid-19 Pandemie – die jeweiligen Reisebestimmungen zu erfassen und bei der Planung zu berücksichtigen.
2. In welchen Ländern kann man eigentlich Auslandspraktika absolvieren?
Von China, über Mexiko, den USA, den skandinavischen Ländern, Uganda, Südafrika bis nach Indien: Alles ist mit dabei.
3. Der Vertrag von Aachen (2019) zwischen Deutschland und Frankreich hat das Thema “Mobilität und Austauschprogramme zwischen jungen Menschen” als zentrale Aufgabe verankert. Welche Möglichkeiten gibt es, eine Auslandspraktikum in Frankreich zu machen?
Um in Frankreich ein Auslandspraktikum zu absolvieren, braucht es nicht keine Französischkenntnisse. Denn es ist auch Teil der Auslandserfahrung, Sprachkenntnisse zu erwerben. Im Zweifel funktioniert die Kommunikation auch mal mit „Händen und Füßen“.
Möchte man als Auszubildende oder Auszubildender oder junge Fachkraft für ein Praktikum nach Frankreich gehen, gibt es viele Akteure, die eine solche Entscheidung auch finanziell unterstützen. Die Angebote der im folgenden gelisteten Agenturen / Programme sind allerdings sehr unterschiedlich. Die Mobilitätsberatung von Berufsbildung ohne Grenzen arbeitet mit diesen Akteuren seit langer Zeit zusammen. Zu den verschiedenen Akteuren gehören:
Centre Francais de Berlin (auch für die interkulturelle Vorbereitung)
4. Die Eindämmung von Covid-19 war und ist stets stark mit Reisebeschränkungen verbunden. Welche konkreten Auswirkungen hat die Pandemie auf Auslandspraktika gehabt und was hat Berufsbildung ohne Grenzen dem entgegensetzt?
Klar ist, das unter Einhaltung von Reisebeschränkungen physische Auslandserfahrungen in 2020 zum Teil gar nicht möglich waren. Auch wenn Beschränkungen derzeit zum Teil wieder aufgehoben werden und einzelne Reisen wieder möglich sind, so ist die Realisierung von Auslandspraktika dennoch auch zu diesem Zeitpunkt noch sehr schwierig. Das Berufsbildung ohne Grenzen-Netzwerk hat auf die Corona-Pandemie mit der Etablierung digitaler Angebote für Auslandserfahrungen reagiert. So sind z. B. im Vorfeld der Osterzeit deutsche, norwegische und französische Azubis digital zusammen gekommen und haben ein internationales Ostergebäck entwickelt. Auch Beratungsangebote wie allg. Info-Veranstaltungen werden von Berufsbildung ohne Grenzen mehr und mehr digitalisiert. Hier lohnt es sich, dem BoG-Kanal auf Instagram zu folgen, wo kostenfreie Info-Veranstaltungen angekündigt werden. An diesen kann man unverbindlich teilnehmen und sich einfach mal zum Thema Auslandspraktika in der Berufsbildung informieren. Wer sich anschauen mag, wie Auslandserfahrungen auch mit Corona möglich sind, der schaue sich mal diesen Bericht einer jungen Auszubildenden in Spanien an.
Grundsätzlich gilt, dass die Eindämmung von Covid-19 oberste Priorität hat. Insofern sind digitale Angebote für Auslandserfahrungen eine schöne Alternative. Bei Wunsch nach einer physischen Auslandserfahrung stehen die Mobilitätsberater:innen von Berufsbildung ohne Grenzen als Ansprechpartner dennoch bereit, gemeinsam zu prüfen, ob und wenn ja in welchen Ländern Praktika möglich sind. Da sich die Reisebestimmungen oftmals schnell ändern, sind hier aber Flexibilität und Anpassungsfähigkeit gefragt. Das gilt auch für das Zielland Frankreich.
5. Was gibt es – unabhängig von der Corona-Pandemie – eigentlich sonst noch für Herausforderungen bei der Durchführung von Auslandsaufenthalten?
Manchmal ist es für Azubis und junge Fachkräfte gar nicht so einfach, den eigenen Betrieb vom Vorhaben eines Auslandspraktikums zu überzeugen. Es kann herausfordernd sein, z. B. Betriebsleiter und Leiterinnen von kleinen Unternehmen zu vermitteln, dass es durchaus Vorteile für das Unternehmen hat, wenn man für vier Wochen im Ausland ist. Aber auch hier hilft die Mobilitätsberatung von Berufsbildung ohne Grenzen, Hürden und Ängste – auch in Bezug auf die Organisation und Vorbereitung eines solchen Auslandsaufenthaltes – zu nehmen.
Für mehr Informationen zum Angebot:
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